Grundprobleme einer hermeneutik der leiblichkeit in zeiten der transformation des menschlichen Körpers
pages: 50-68
DOI:
https://doi.org/10.2298/FID1404050WAbstract
Die Transformation des menschlichen Körpers durch bio- und informationstechnologische Aufrüstungen stellt die Auslegung unseres Leibes vor eine Herausforderung. Der Leib als Vermittlungskategorie zwischen Natur und Kultur kann nicht in der Dritten-Person-Perspektive erfasst werden, da er nur in einer Teilhabe-Perspektive, allerdings als historische Entität gegeben ist. Mit der Aufrüstung des menschlichen Körpers und der Transformation des Menschen zu einem posthumanen Wesen geht eine Entindividualisierung einher. Hermeneutik fordert vom Auslegenden die Positionierung zur zu verstehenden Sache und vermittelt zwischen Allgemeinheit und Besonderheit. Sie steht damit immer ein Stück neben der Wissenschaft (De singularibus non est scientia), gewinnt dadurch aber auch Lebensbedeutsamkeit. Hermeneutik als Teilhabehandlung zeichnet sich durch Positionierung, Vorgriff und Verweisung aus, hat als eine das Gegenwärtige in die Zukunft überschreitende Tätigkeit eine Orientierungsfunktion und benennt Grenzen wissenschaftlicher Weltauffassung. Solange der Leib noch Gegenstand von Verstehensprozessen ist, ist das posthumane Wesen noch nicht realisiert. Keywords: Sekundäre Leiblichkeit, Entindividualisierung, Teilhabehandlung, Potentialbewertung, Posthumanismus, Hermeneutik als Zukunfts-und GrenzwissenschaftDownloads
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